Auswertung des Tierfund-Katasters zeigt: Wildschwein und Damhirsch kollidieren im Herbst besonders oft mit Autos. Zeit von 6 bis 9 Uhr morgens besonders risikoreich. DJV gibt Tipps für den Ernstfall.
Im Herbst steigt das Risiko von Wildunfällen merklich an – gefährlich für Tier und Mensch gleichermaßen. Zwei Arten kommen besonders oft im Herbst unter die Räder: Wildschwein und Damhirsch. Bundesweit gesehen melden Verkehrsteilnehmer 40 Prozent aller Unfälle mit Wildschweinen an das Tierfund-Kataster im Zeitraum Oktober bis Dezember. Wildschweine sind derzeit in Familienverbänden – den Rotten – verstärkt auf Futtersuche und fressen sich Winterspeck an. Etwa ein Drittel aller Kollisionen mit Damwild passieren im Oktober und November. Die mittelgroße Hirschart hat jetzt Paarungszeit und ist besonders viel unterwegs. Verbreitungsschwerpunkt des Damwilds sind der Norden und Osten Deutschlands. Wissenschaftler der Universität Kiel haben rund 17.000 Datensätze im Auftrag des Deutschen Jagdverbands (DJV) ausgewertet.
Morgendämmerung im Herbst besonders gefährlich
Der DJV appelliert an Autofahrer, besonders in der Dämmerung vorsichtig zu fahren – dann sind besonders viele Tiere unterwegs. Die anstehende Zeitumstellung erhöht deshalb das Wildunfallrisiko: Von einem Tag auf den anderen findet der Berufsverkehr wieder in der Dämmerung statt. Laut Auswertung der Daten aus dem Tierfund-Kataster ist die Zeit zwischen 6 und 9 Uhr morgens im Herbst besonders unfallträchtig. Der Großteil der Wildunfälle wird auf Land- und Bundesstraßen gemeldet.
Wenn der Hirsch zum Nilpferd wird
Große Säugetiere können schwere Unfälle verursachen. Der Zusammenstoß mit einem rund 70 Kilogramm schweren Damhirsch bei Tempo 60 hat in etwa den Effekt, als würde sich ein zweieinhalb Tonnen schweres Nilpferd auf die Motorhaube setzen. Ein 100 Kilogramm schweres Wildschwein entspricht bereits einem dreieinhalb Tonnen schweren Nashorn.
Quell: DJV