19.01.2025

Aktuelle Mitteilung des Veterinäramtes Cuxhaven zum Maul- und Klauenseuchen-Ausbruch 2025, Brandenburg:

In Brandenburg wurde die Jagd in Restriktionszonen des Ausbruchsgeschehens untersagt. Serologische Blutuntersuchungen bei wildlebenden Paarhufern (Schalenwild) wurden veranlasst.

Für Niedersachsen sieht das LAVES verschiedene Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung vor:

  • Veranstaltungen mit Klauentieren werden sofort bis einschließlich 17.01.2025 untersagt.
  • Veranstaltungen mit Pferden und Geflügel werden mit weiteren Einschränkungen in Bezug auf Klauentiere versehen (Tiere dürfen nicht aus Betrieben stammen, in denen auch Klauentiere gehalten werden; Teilnehmer dürfen 48h vor der Veranstaltung keinen Kontakt zu Klauentieren gehabt haben; Transportfahrzeuge dürfen 48h vor der Veranstaltung nicht zum Transport von Klauentieren genutzt worden sein und müssen vor Nutzung gereinigt und desinfiziert sein – Diese Verpflichtungen sind durch Teilnehmer schriftlich zu versichern und müssen vom Veranstalter gesammelt und bis auf weiteres aufbewahrt werden)

Maßnahmen zur Prävention bezüglich Jagd:

  • Verzicht auf Jagdreisen nach Brandenburg
  • Einhaltung von Karenzzeit 48h + Kleidungswechsel vor Betreten von empfänglichen Tierhaltungen (Rinder, Schweine, Schafe etc.) oder gänzlicher Verzicht auf das Betreten insbesondere wenn vorher gejagt wurde
  • Verzicht auf Kirrungen, Lockmittel, Salzlecken (Kontakt zur Wildpopulation über ausgebrachtes Material minimieren)
  • Kontakt zu krankem oder verendetem Wild vermeiden
  • Stark erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich des Krankheitsbildes der MKS bei Wildtieren Grundsätzlich ist alles Schalenwild als empfänglich zu betrachten, die Symptome verlaufen jedoch häufig milder und unscheinbarer als bei Rindern!
  • In Abhängigkeit von der Populationsdichte und der wechselseitigen Infektion von gehaltenen Tieren und Wildtieren kann es zu einer zeitlichen und räumlich begrenzten Ausbreitung der MKS im Wildbestand kommen. Aus den Erfahrungen von Bulgarien 2011 geht man jedoch nicht davon aus, dass sich die MKS auf lange Sicht in der Wildpopulation hält! Die Ansteckungsgefahr für Viehbestände bleibt jedoch hoch.

Innerhalb der nächsten Tage will das LAVES auf der Website www.tierseucheninfo.niedersachsen.de ein entsprechendes Merkblatt für Jägerinnen und Jäger veröffentlichen.

Quelle: LAVES


16.01.2025

Ausbruch Maul- und Klauenseuche (MKS)

Am 10.01.2025 bestätigte das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) die Infektion eines Wasserbüffels aus Märkisch-Oderland in Brandenburg mit dem Maul- und Klauenseuchen (MKS)-Virus. Die MKS ist eine Tierseuche und für den Menschen nicht gefährlich.

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine), aber auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken.

Die MKS ist eine hoch ansteckende Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit, daher breitet sich die Seuche sehr schnell aus. Das Virus ist in der Umwelt sehr stabil. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren oder eingetrocknet (in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc.) kann es über Monate bis Jahre infektiös bleiben. Übertragen wird das Virus entweder direkt zwischen den Tieren (über Sekrete oder Ausscheidungen) oder indirekt über Fahrzeuge, Geräte, Schuhe und Kleidung. Auch eine Übertragung über die Luft ist möglich.

Bei erkrankten Tieren bilden sich u.a. an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen Bläschen. Die Krankheit geht auch mit hohem Fieber und starken Schmerzen sowie Lahmen bei den betroffenen Tieren einher, bei milchgebenden Tieren zudem mit einem starken Milchrückgang. MKS ist bei den meisten Tieren nicht tödlich. Eine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere gibt es nicht. Tiere, die von der Krankheit genesen sind, können über einen längeren Zeitraum Träger des infektiösen MKS-Virus bleiben.

International gelten für die Verhütung und Bekämpfung der MKS sehr strenge Regeln. Die örtlich zuständigen Behörden leiteten entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen ein.

Bei dem infizierten Wasserbüffel stellte das Nationale Referenzlabor am FLI MKS-Virus vom Serotyp O fest. Nah verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und Asien vor, der genaue Ursprung und der Eintragsweg in den Tierbestand sind aber bis dato unbekannt.

Es erfolgte in Brandenburg ein 72-stündiges „Stand Still“, eine Sperrung des Betriebs und Tötung der empfänglichen Tiere und die Einrichtung von aus denen unter anderem der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten ist.

Da sich auch jegliche vorkommende Schalenwildarten mit dem MKS-Virus infizieren können und so weitere Tierhaltungen in Gefahr bringen können, ist auch die Jägerschaft Deutschlands gefragt, größte Vorsicht und Umsicht walten zu lassen. Durch den Ausbruch der MKS in einer extensiven Rinderhaltung ist ein Eintrag in die dortige Wildtierpopulation zu befürchten. Im Rahmen der Jagdausübung ist eine weitere Verbreitung der Tierseuche zu befürchten. Über das Verbringen von erlegtem Schalenwild, aber auch über den reinen Kontakt mit Gegenständen, Fahrzeugen etc. die zur Jagdausübung genutzt werden, ist eine Verbreitung der Tierseuche möglich.

Bis auf Weiteres wird dringend darum gebeten, von der Teilnahme an Jagden (Einzel- oder Gesellschaftsjagd) in Brandenburg/Berlin abzusehen.

Bis weitere Erkenntnisse über die tatsächliche Verbreitung vorliegen, ist dies eine notwendige Maßnahme mit der jeder Jäger eine weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Seuche verhindern kann. Sollten Ihnen bei erlegtem oder beobachtetem Schalenwild entsprechende Auffälligkeiten, die auf einen Ausbruch der MKS hindeuten könnten, bekannt werden, bitten wir um umgehende Information an das zuständige Veterinäramt.

Sobald neue, relevante Informationen zu dem Ausbruch bekannt werden, würde der Bereich Veterinärwesen des Landkreises Cuxhaven diese mitteilen.