DJV: Wissenschaftler werten über 30.000 Datensätze des Tierfund-Katasters aus. Reh ist an jeder zweiten Kollision beteiligt. Danach folgen Hase, Fuchs und Wildschwein. Besonders risikoreich ist die Zeit von 6 bis 8 Uhr morgens.
Im April passieren die meisten Wildunfälle, dicht gefolgt vom Mai. Besonders risikoreich ist es für Autofahrer und Wildtiere zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Am häufigsten unter die Räder kommen Rehe: Sie machen 49 Prozent aller insgesamt gemeldeten Wildunfälle aus. Im April sind es verstärkt Rehböcke. Eine mögliche Erklärung: Die gerade geschlechtsreif gewordenen männlichen Tiere werden im Frühjahr vertrieben und suchen eine neue Bleibe. Diese Ergebnisse hat der Deutsche Jagdverband (DJV) nach wissenschaftlicher Auswertung von insgesamt über 30.000 Datensätzen aus dem Tierfund-Kataster (tierfund-kataster.de) veröffentlicht. Die Daten haben Verkehrsteilnehmer zwischen April 2018 und Februar 2021 eingegeben.
Kleine Säugetiere sind häufig Verkehrsopfer
Mit dem Tierfund-Kataster ist erstmals eine bundeseinheitliche Erfassung vom Wildunfällen möglich. Die nun vorliegenden Daten zeigen, dass kleinere Säugetiere deutlich öfter Opfer von Wildunfällen sind als bisher angenommen. Rund drei Dutzend Kleinsäuger-Arten wie Marder, Ratte, Igel und Eichhörnchen machen insgesamt 12 Prozent der gemeldeten Wildunfälle aus. Hase und Kaninchen kommen zusammen auf weitere 10 Prozent, Füchse auf 7 Prozent. Erst dann folgt mit dem Wildschwein (5 Prozent) ein zweites großes Wildtier. Die Gruppe der Vögel ist an 4 Prozent der Kollisionen beteiligt.