Gut besuchter „Tag der Jäger“ in Lamstedt – Wolf und Waffenrecht im Mittelpunkt.
Ein voller Saal, wichtige Themen und engagierte Stimmen: Die Jägerschaft Land Hadeln/Cuxhaven lud zum „Tag der Jäger“ in die festlich geschmückte Bördehalle Lamstedt – und zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste folgten der Einladung. Eröffnet wurde die Veranstaltung traditionell mit dem Jagdhornsignal „Sammeln – Aufbruch zur Jagd“. Der feierliche Ton hallte durch den Raum, in dem Trophäen und viel Grün für jagdliche Atmosphäre sorgten.
- Die Bläser unter der Leitung von Guido Friederich (Obmann Jagdhorn der JLHC) begleiteten den Tag musikalisch.
- Die Parforcehornbläser bewiesen zwischendurch ihr musikalisches Können (Foto NEZ, Wiebke Kramp).
Kooperation beim Wolfsmonitoring
Der Wolf war eines der zentralen Themen der Versammlung. Die Jägerschaft wird sich künftig aktiv am Wolfsmonitoring beteiligen – in Kooperation mit dem NLWKN, dem Landkreis Cuxhaven, der Stadt Cuxhaven und der Landesjägerschaft. Dazu werden im Landkreis insgesamt 30 Funkkameras installiert, wie Vorsitzender Andreas Schwanke mitteilte. Die Jägerschaft selbst übernimmt 15 davon und wird sie an vier Standorten einsetzen. Ziel ist es, belastbare Daten über das Vorkommen des Wolfes zu sammeln.
Rückblick auf ein bewegtes Jahr
In seinem Jahresbericht blickte Andreas Schwanke auf die Demonstration vom 30. Januar in Hannover zurück. Dort protestierten zahlreiche Jäger gegen die geplante Änderung des niedersächsischen Jagdgesetzes – ein deutliches Zeichen gegen eine aus Sicht vieler Jäger nicht hinnehmbare Entwicklung.
Auch auf lokaler Ebene gab es Handlungsbedarf: Bei der Wildtiererfassung erreichte die Jägerschaft Hadeln/Cuxhaven nur eine Quote von 74 Prozent – das Ziel von 80 Prozent wurde somit verfehlt. Schwanke richtete einen Appell an die Hegeringe 4, 7a und 8, sich künftig aktiver einzubringen.
Hundearbeit, Kitzrettung und Wildschutz
Positives gab es von der Hundearbeit zu berichten: Alle zwölf Hunde bestanden die Herbstzuchtprüfung, auch wenn bei der Brauchbarkeitsprüfung lediglich einer von drei erfolgreich war. Ein großer Erfolg ist die Kitzrettung: 18 Drohnenteams stehen mittlerweile bereit. Zudem sollen mit finanzieller Unterstützung des Landkreises (aus dem sogenannten „Blitzergeld“) Reflektoren mit Duftbarrieren angeschafft werden, um Wildunfälle zu vermeiden. Das Niederwild bleibt ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. Im Revier Stinstedt etwa konnten dank 100 neu angeschaffter Fallen ebenso viele Stück Raubwild entnommen werden – ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Arten wie dem Rebhuhn. Auch die Maßnahmen im Bereich Blühstreifen und Hegebüsche entwickeln sich erfreulich.
Wertschätzung und politische Stimmen
In ihren Grußworten würdigten zahlreiche Gäste das Engagement der Jägerschaft. Richard Schütt, stellvertretender Landrat, betonte die vielen Aufgaben, die Jäger übernehmen – vom Wildschutz über Umweltbildung bis hin zur Beteiligung am Wolfsmonitoring. Axel Quast, stellvertretender Samtgemeindebürgermeister, hob das Engagement der Jäger im Natur- und Tierschutz hervor, insbesondere bei nächtlichen Einsätzen nach Wildunfällen. Auch Heinz-Dieter Lübke, stellvertretender Bürgermeister von Lamstedt, äußerte sich zum Thema Wolf. In der öffentlichen Debatte wünsche er sich mehr Sachlichkeit und gegenseitigen Respekt. Ein Wolf, der Nutztiere reiße, müsse konsequent entnommen werden, so seine klare Aussage.
Kritik am Waffenrecht
Ein besonders eindrucksvoller Beitrag kam von Matthias Klotz, dem Vorsitzenden und Geschäftsführer des Bundesverbands zivile Legalwaffen (BZL). In einem engagierten Vortrag kritisierte er die geplanten Neuregelungen des Waffenrechts scharf. Aus seiner Sicht handelt es sich um ein „untaugliches Gesetz“, das gesetzestreue Bürger kriminalisiere, während es Terroristen, Extremisten und Kriminelle nicht erfasse. Klotz forderte eine klare Trennung von legalem Waffenbesitz und dem Kampf gegen illegale Waffen.

Festtagsrede von Matthias Klotz, dem Vorsitzenden und Geschäftsführer des Bundesverbands zivile Legalwaffen (BZL) zum Thema Waffenrecht.
Sein Verband wolle sich weiterhin für ein Jagdrecht einsetzen, das frei von Überregulierung sei – und dies auch gegenüber der neuen Regierung deutlich machen.
Überblick der Ehrungen 2025
Für 65 Jahre Mitgliedschaft in der JLHC wurde geehrt: Joachim Grunow (Hechthausen), 70 Jahre ist Uwe-Karsten Tiedemann (Lamstedt-Nindorf) bereits Mitglied der Jägerschaft (beide waren leider nicht anwesend).
50 Jahre Mitglied in der JLHC sind: Ernst-Adolf Allers (Neuenkirchen), Klaus Buck (Bülkau), Thomas Dyck (Cadenberge), Johann-Hinrich Haxsen (Osterbruch), Hans Kemme (Cadenberge), Willi Oellerich (Odisheim), Heinz Schmitz (Lüdingworth), Ludwig Wallhöfer (Hechthausen).

Ehrung 50 Jahre von links: Vorsitzender Andreas Schwanke, Klaus Buck, Willi Oellerich, Johann-Hinrich Haxsen und Klaus Dock als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.
60 Jahre Mitglied in der JLHC sind: Gerhard Gräper (Wingst), Karl-Heinz Meyer (Odisheim), Helmut Meyn (Stinstedt), Heiner Schlichting (Cadenberge), Johann Tiedemann (Stinstedt), Klaus Wiesen (Armstorf), Eppo van Hettinga (Otterndorf).

Ehrung 60 Jahre von links: Vorsitzender Andreas Schwanke, Klaus Wiesen, Johann Tiedemann und Klaus Dock als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.
Die Bläsernadel in Silber erhielt: Dieter Jungclaus (Wingst). Bei den Jagdhornbläsern wurde Wilfried Weinert (Nordleda) für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Seit 40 Jahren dabei sind: Elke Morjan (Armstorf), Dörte Ringleben (Wingst), Volker Schlichting (Cadenberge). Für 50 Jahre ausgezeichnet wurde: Jörg Poppinga (Oberndorf).

Ehrung Bläsernadel in Silber und 20 Jahre Mitgliedschaft von links: Vorsitzender Andreas Schwanke, Wilfried Weinert, Dieter Jungclaus und Klaus Dock als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.
Als Rehkitzretter ausgezeichnet wurden stellvertretend für Ihre Hegeringe: Dieter Ende (Mittelstenahe), Heinz von Rüsten (Bülkau), Bernd Döscher Lüdingworth) und Horst Duncker (Oxtstedt).

Ehrung „Rehkitzretter“ von links: Vorsitzender Andreas Schwanke, Horst Duncker, Dieter Ende, Heinz von Rüsten, Bernd Döscher und Klaus Dock als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.
Neue Ehrenmitglieder der Landesjägerschaft Niedersachsen sind Horst Arp (Wingst). Klaus Judernatz (Otterndorf), Hans-Hinrich Junge (Wingst), Reinhard Kutsche (Armstorf), Joachim Schliesske (Wingst), Peter Schultenjohann (Altenwalde), Manfred Waller (Hemmoor).

Ehrung der Ehrenmitglieder von links: Vorsitzender Andreas Schwanke, Joachim Schliesske, Horst Arp, Reinhard Kutsche und Klaus Dock als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.